Goldinger Straße 24
Dieses Grundstück kaufte Notar Alexander Zimmermann im Jahr 1837 für 500 Silberrubel von Lewin Falkenhoff und baute dort 1841 ein Wohnhaus, das Karoline von Koskull im Jahr 1848 für 4.000 Rubel übernahm.
Im Jahr 1852 bekamen von Koskulls Erben das Objekt. Nachdem die Ehefrau des Arztes Kemmler Karoline geb. Koskull die Anteile der anderen Erben für 4.000 Rubel gekauft hatte, wurde sie alleinige Eigentümerin.
1864 kaufte der Anwalt des Obersten Hofgerichts J. von Groth dieses Haus für 5.000 Rubel. Von ihm kaufte es Paul Baron Roenne 1879 für 6.000 Rubel.
1908 verkaufte der Baron sein Anwesen in der Goldinger Straße auf Grund einer mündlichen Einigung dem Deutschen Verein in Kurland. Der offizielle Vertrag wurde erst 1911 geschlossen und 1912 die Grundbucheintragung vorgenommen. 1914 kaufte Kurt Baron Manteuffel 1/13 Anteil des Eigentums für 400 Rubel.
Der Deutsche Verein in Kurland richtete hier das sogenannte Deutsche Haus ein. Schon Mitte August 1908 war hier die deutsche Schule eingezogen. Anfangs war es eine 2-klassige Elementarschule (später 3-klassig) mit 4 (6) Abteilungen, die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges bestand.
1914 hatte die Schule 4 Lehrer und 44 Schüler.
Im Gebäude waren auch Wohnungen für Lehrer, Bibliothek und Kindergarten.
In den Jahren des Ersten Weltkrieges nutzte die in Hasenpoth stationierte deutsche Armee das Gebäude für Offizierswohnungen.
Bei der Gründung des unabhängigen lettischen Staates, war in diesem Haus die deutsche 6-klassige Grundschule Hasenpoth.
Das Gebäude gehörte dem Deutschen Verein in Kurland.
1924 nutzte die Grundschule 5 Räume des Hauses.
Paul Baron Fircks hatte im Gebäude eine Fünfzimmerwohnung und in weiteren 5 Räumen waren 3 Wohnungen für Lehrer.
1926 schloss die Liquidationskommission des erwähnten Vereins einen Schenkungsvertrag mit dem Deutschen Elternverband in Lettland und 1937 kaufte der Elternverband Kurt Baron Manteuffel seinen 1/13 Eigentumsanteil ab.
Die Arbeit der Schule endete im Herbst 1939 mit der Umsiedlung der deutschen Volksgruppe.
1940 bezog die II. Grundschule (Klassen I-IV) der Stadt Hasenpoth die frei gewordenen Räume. Bis dahin war sie gezwungen, in den Räumen der I. Grundschule (Klassen I-VI) Atmodas Str. 22 als Nachmittagsschule oder sogenannte Schule der zweiten Schicht zu arbeiten. Im Herbst 1945 wurden beide Schulen zusammengelegt und gemeinsam mit den ersten beiden Klassen der unvollständigen Mittelschule Hasenpoth unterbracht.
Heute – ein Wohnhaus der Kommunalverwaltung.