Johannis Straße 8, 10 und 12
Wann das Gebäude Nr.8 gebaut wurde, ist nicht bekannt. Seit dem Ende des 18. Jh., zumindest bis 1811, war hier das Holzhaus des Synagogenvorstehers, Kaufmann III. Gilde, Peysach Lewin.
1834 gehörte es dem Uhrmachermeister Benjamin Kuhn, der seinen Beruf Anfang des Jahrhunderts in Königsberg erlernt hatte und schon 1811 in diesem Haus wohnte.
1838 erwarb Benjamin Behr dieses Haus auf einer Auktion für 1.370 Silberrubel. Im Jahr 1853 erbte es Karoline Behr geb. Mathias von ihm. 1864 kaufte Karoline Freiberg das Grundstück. 1873 kaufte Kaufmann S. B. Tamborer es für 1.400 Rubel. 1877 erneut verkauft. Erwerber war Behr Gawronsky. Er bezahlte 1.600 Rubel. 1879 hatte Behr Gawronsky hier, in seinem eigenen Haus eine Dachdeckerwerkstatt für Schindeldächer, wo er mit 3 Gehilfen arbeitete. In diesem Haus arbeitete auch der Fuhrmann Leiser Marks mit einem Gehilfen. 1884 hat Gawronsky schon 4 und Marks 2 Gehilfen. Gawronsky gehörte die Liegenschaft bis zum Jahr 1910. 1910 erwarb Abraham Nathansohn sie auf einer Auktion für nur 600 Rubel. Abgesehen vom Gebäude an der Straße waren im Hof noch 2 kleinere Wohnhäuser. 1917 war in diesem Haus auch der Fotograf Jakob Berger. In den 1930er Jahren waren an dieser Adresse Teestube von Anna Jozefoviča, Friseursalon von Olga Nathanson, Weinhandel von Krišs Melbergs. 1939 händigte die Stadtverwaltung Jānis Benciņš eine Konzession für den Handel mit Alkohol in der Johannis Straße 8 aus. 1938 hatten Abraham Nathansons Tochter und seine beiden Söhne das Haus geerbt. 1939 wurde seine Tochter Olga Nathanson als Eigentümerin bestätigt.
Heute steht hier ein in der 2 Hälfte des vorigen Jahrhunderts gebautes Wohnhaus der Stadtverwaltung.