Die Sackenhausensche Straße
Als die Bahnlinie Libau–Hasenpoth eröffnet wurde, war die heutige Sackenhausensche Straße noch ein Landweg, über den man nach Sackenhausen (Saka) im Kreis Hasenpoth gelangte. 1924 bekam die Wegstrecke innerhalb der Stadtgrenze den Namen Sackenhausensche Straße.
Auf dem Foto aus den 30er Jahren sieht man den Straßenanfang und links davon ein Steglein aus Brettern, das den ziemlich langen Weg bis zum Stationsgebäude für Fußgänger abkürzte. Dieser Fußweg führte über eine flache, feuchte Wiese, die sich im Herbst bei Dauerregen regelmäßig in einen Teich verwandelte. Vor dem Ersten Weltkrieg legte man hier im Winter eine Schlittschuhbahn an. Im Vergleich zum Mühlenteich bot diese zwei Vorteile - sie fror schneller zu und da der Fußweg für die Bahnpassagiere mit Gaslaternen beleuchtet wurde, konnte diese Eisbahn auch nach Einbruch der Dunkelheit genutzt werden.
Rechts auf diesem Foto ist der Gutskrug Libausche Str. 20 zu sehen, links stehen Wirtschaftsgebäude des Gutes.
Nach der Agrarreform 1922 überließ der staatliche Bodenfond den Gutskrug mit umliegendem Land der Kommunalverwaltung Hasenpoth, die den ehemaligen Krug als Wohnhaus mit Stall zählte. Im Gebäude befanden sich die Hasenpothsche Verwaltung, eine Wohnung und Getreidehandel.
In der Ferne ist der Turm der Johanniskirche zu sehen.
Wenn man nicht über den Fußweg nach links abbog, sondern der Sackenhausenschen Straße bis zur heutigen Libauschen Straße folgte, bot sich ein Ausblick auf das ehemalige livländische Ordensschloss - heute aber leider nur noch auf das, was von dem Schloss übrig geblieben ist.
Das Gebäude des ehemaligen Gutskruges ist heute im Besitz der GmbH "Kings".