Kalwensche Straße 18 und 11
Die ersten zwei Häuser links auf dem Foto befinden sich auf einem Grundstück und haben deshalb die gemeinsame Adresse Kalwensche Str. 18. Bis 1913 gehörte außerdem Kalwensche Str. 20, die auf diesem Foto der 1920er Jahre nicht mehr zu sehen ist, zum Grundstück.
Bis zum Jahr 1833 gehörte dieses Anwesen, aus dem später drei wurden, zum Gutshof Neu-Laschen.
1838 kaufte der Hasenpothsche Hauptmann und Titularrat Alexander Carl von Offenberg (1793-1847) dieses abgetrennte Teilstück, das schon mit einem Wohnhaus bebaut war, für 2.400 Rubel.
Als er es im Jahr 1841 Isaak Sußmann Foß verkaufte, bekam Offenberg nur 1.270 Rubel.
1863 stand auf dem Grundstück ein kleines Wohnhaus von Sußmann Foß, das er 1866 Iser Taube verkaufte.
1875, als Itzig und Bertha Hirschhorn das Haus kauften, hatte es nur noch 650 Rubel Wert und für den Preis kauften sie es auch.
1901 wurde auf dem Grundstück ein neues Haus gebaut, das Henriete Valkīra 1905 kaufte. 1913 wurde das Grundstück entsprechend ihrer Bitte von der erwähnten Kalwenschen Str. 20 abgetrennt.
1938 wurden die Rechte an der Kalwensche Str. 18 für Alise Ernestsone, der Erbin von Valkīra, bestätigt.
In den 1920ern waren sowohl A. Zēgners’ Brothandel und Bäckerei als auch der Fotosalon von Anna Braša an dieser Adresse.
Heute ist es ein privates Wohnhaus.
Auf der rechten Seit ist das Wohnhaus Kalwensche Str. 11 zu sehen.
Da verschiedene Autoren in Publikationen auf dieses Haus im Zusammenhang mit Fricis Brīvzemnieks dem Folkloristen, Dichter, Übersetzer und Volksschulinspektor hinweisen, dass er hier gewohnt hat, dass seine Eltern es gekauft haben, als er wenige Jahre alt war u. a., muss man, unserer Meinung nach, klarstellen, dass dieses Haus nichts mit ihm zu tun hat. In Wirklichkeit hatte sein Vater, der Sattler Jēkabs Treilands, am 31. März 1850, als sein Sohn Fricis etwa dreieinhalb Jahre alt war, das Grundstück mit Wohnhaus in der jetzigen Kalwenschen Str.46 vom Gerichtsvogt Friedrich Christoph Lange für 1.225 Silberrubel gekauft. Das bestätigt auch Brīvzemnieks’ Halbschwester Wilhelmine Treilande in ihren 1911 veröffentlichten Erinnerungen an Fricis Brīvzemnieks, wo sie darauf hinweist, dass dieses Haus ,,noch heute in Hasenpoth als vorletztes Haus in der Bojenschen Straße zu finden ist.”
Anstelle des Hauses Kalwensche Str. 11 sei 1811 das Wohnhaus des 77-jährigen Stadtältesten Andreas Bernhard Hohmann gewesen. 1829 war Johann Bamberg, der Feldscher des Kreises, Eigentümer. 1834, während der Seelenrevision, war hier das Haus des 1817 freigelassenen ehemaligen Erbuntertänigen des Gutshofes Katzdangen, des 56-jährigen Feldschers Carl Bamberg. Den Bambergs hat dieses Haus bis 1869 gehört, bis die Tochter des Feldschers es für 2.500 Silberrubel dem Gartenarchitekten Albert Bennsdorf verkaufte. Der hat das Haus wahrscheinlich gründlich umgebaut oder sogar einen Neubau errichtet, denn 1882 bekam er dafür vom Bäcker Fritz (Friedrich) Herrwig 5.000 Rubel.
Die nächsten Nachrichten über dieses Haus sind mit 1910 datiert, als dieses Haus die Witwe und die Kinder von Friedrich Herrwig erbten. 1912 wurde die Tochter des verstorbenen Herrwig, Olga Herrwig als Eigentümerin bestätigt.
Den größten Teil seines Lebens verbrachte der langjährige Leiter des Hasenpothschen Musiklebens Krišs Jankovskis (1891-1975) in diesem Haus.