Kalwensche Straße 34, 32, 30 und 21
Die ersten beiden Häuser links im Bild waren ursprünglich ein Grundstück mit einer Katasterbezeichnung. Heute trägt das erste Haus die Nr. 34. Seine Grenzen wurden im Jahr 1851 festgelegt, als die Stadt Hasenpoth ein Teilstück mit dem hölzernen Wohnhaus darauf dem Gerber Johann Friedrich Maurer für 1.600 Rubel verkaufte.
1854 verkaufte Maurer es an Schreinermeister Carl Haase für 1.000 Silberrubel. Der hatte hier ein gemauertes Haus und Wirtschaftsgebäude, die er 1863 Abraham Michelsohn für 1.400 Rubel verkaufte.
1873 wurde Michelsohns Haus versteigert. Abraham Apfelbaum kaufte es für 789 Rubel.
1877 verkaufte Apfelbaum es dem Ziegler (Ziegelbrenner) Jeanot Jägermann für 960 Rubel.
1880 kaufte Fricis Vīgriezis Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude für 1.900 Rubel von Jägermann.
1905 wurden die Rechte seines Sohnes, des Maurers Jānis Vīgriezis, an diesem Grundstück bestätigt. Er hatte 1934 die Behörden informiert, dass das Haus an der Straße im Jahr 1905 gebaut sei. Doch kann es sich dabei um einen Umbau gehandelt haben.
Im Ersten Weltkrieg waren hier die Bäckerei von Mārtiņš Ekmanis und 1916 auch ein Kolonialwarengeschäft.
Heute ist das ehemalige Haus von Vīgriezis Privateigentum, in dem Geschäftsräume vermietet werden.
Das Eckhaus an der Kalwenschen und der Bach Straße (Upes iela) trägt heute die Nr. 32 in der Kalwenschen Straße. Wie schon erwähnt, war es bis 1851 zusammen mit Nr. 34 ein Grundstück.
Dieses Grundstück wurde um 1800 abgetrennt. Der Böttcher Johann Paul Rosenthal erwarb es. Es war zumindest schon während der Seelenrevision von 1811 bebaut, als Johann Friedrich Pernitz, Kaufmann III. Gilde, mit seiner Familie hier wohnte.
1832 kaufte es das Ehepaar Joseph und Gitte Schlossberg. 1842 kauften Ahron und Marianne Laping es für 610 Rubel. In diesem Jahr haben sie zwei mal Geld zum Bau eines neuen Hauses aufgenommen. Im Jahr 1846 wurde das neue Haus für das Darlehen verpfändet. 1849 kaufte die Stadt Lapings Haus für 1.400 Silberrubel. 1851 wurde das Grundstück geteilt und die heutige Kalwensche Straße 32 wurde dem Töpfermeister Johann Andreas Meike für 750 Rubel verkauft.
1872 verkaufte der Töpfermeister seinem Sohn Carl Meike das Grundstück für 900 Rubel. Aber schon im Jahr 1880 kaufte er es von ihm für die gleiche Summe zurück.
1879 war hier Johann Andreas Meikes Töpferei mit Laden, in dem er mit 3 Gehilfen arbeitete Ende des 19. Jh. war es schon im Besitz von Meikes Erben. Sie wurden aber erst im Jahr 1909 als Eigentümer registriert.
1914 war als Alleineigentümer Theodor Meike registriert, der es im selben Jahr Gertrud Lindenberg für 4.000 Rubel verkaufte.
Von ihr kaufte es 1934 Ida Rachel Glückmann für 4.000 Lat.
Heute ist es unbewirtschaftetes Privateigentum.
Die Adresse des Hauses an der anderen Ecke Kalwensche und Bach Straße ist Kalwensche Straße 30. 1865 kaufte Hirsch Krüger das Anwesen für 200 Rubel. Er hatte hier 1879 in eigenem Hause einen Getreidehandel, einen Kurzwarenladen und auch einen Krug.
1927 wurde der Besitz der verstorbenen Hirsch und Lina Krüger vererbt an Elke Bergmann, geb. Krüger, Hirschs Tochter und den Kindern der verstorbenen Etel Krüger. In den 1930er Jahren war hier Samuel (Schmuel) Bergmanns Lebensmittelladen.
Heute ist es ein Wohnhaus der Stadtverwaltung.
Das eingeschossige hölzerne Haus rechts auf dem Foto ist Kalwensche Straße 21. Dieses Grundstück wurde 1837 vom Besitz des Müllers Radsewsky abgetrennt und für 140 Rubel dem Schreinermeister Christian Schultz verkauft. Das unbebaute Grundstück kaufte im Februar 1861 der Sattler Jakob Treuland (oder Treilands), Fricis Brīvzemnieks` Vater und baute dort das Haus, was wir auf dem Foto sehen. In diesem Haus soll auch Brīvzemnieks - damals Fricis Treuland kurze Zeit gewohnt haben.
1879 soll hier die Werkstatt des Maurers Friedrich Tilhard gewesen sein.
In den 1890er Jahren. war in diesem Haus die Privatschule von Wilhelmine Treuland, der Halbschwester von Brīvzemnieks.
Im Januar 1907 kaufte der Absolvent der Fakultät für Mathematik der Moskauer Universität, der Naturwissenschaftler Jēkabs Vinklers (1850-1921) für 4.700 Rubel dieses Haus von Treulands Erben. Nach Vinklers Tod 1921 erbte seine Witwe Karolīna Vinklera geb. Nehlep das Haus. Von ihr erbte es 1922 Maria Lūcia Roševica, Jēkabs Vinklers Nichte (Tochter des Bruders). Am 18. Januar 1929 vermietete Roševica 4 Zimmer mit Küche an die Hasenpothsche Abteilung des Vereins „Latvijas Bērnu draugi“ (Lettische Kinderfreunde) für den Kindergarten.
Roševica gehörte dieses Haus bis zur Nationalisierung 1940.
Heute ist es ein Wohnhaus der Stadtverwaltung.