dev-de-2

Kalwensche Straße 15, 17, 19, 22 und 24

 

Kalwensche Str.15, 17, 19, 22 und 24 um 1930
Kalwensche Straße 15, 17, 19, 22 und 24 um 1930
Kalwensche Str.15, 17, 19, 22 und 24 im Jahr 2014
Kalwensche Straße 15, 17, 19, 22 und 24 im Jahr 2014

 

Erstes Haus links ist die Kalwensche Straße 15 (vor dem Krieg Bojensche Straße 15). Es befindet sich auf dem Grundstück, das ursprünglich von der Kalwenschen Straße 13 abgetrennt worden ist.

1898 verkaufte Schanno Friedrichsohn das bebaute Grundstück für 2.400 Rubel an Jakob Jude.

1934 bewirtschaftete es Schlom (Schlaum, Jeannot, Schanno) Jude als Sohn und Miterbe des 1919 verstorbenen Eigentümers Jakob. Er wohnte hier mit seiner Ehefrau bis zum Herbst 1941.

1911 ist in Judes Hause der Biervertrieb von W. Schenk und A. Zaļkalns.

Spätestens seit 1921 bis zur Nationalisierung soll hier das Trakteur von Jude gewesen sein. Aber auf der Stadtratssitzung am 25. September 1925 „erhebt niemand Einwände gegen die Erlaubnis für Dollinger seine Bierbrauerei in der Bojenschen Straße 15 (heute Kalvensche!) auch im folgenden Jahr zu betreiben.”

Heute gehört das Wohnhaus der Stadt.

 

Das nächste Haus ist Kalwensche Straße 17.

Dieses Grundstück wurde 1835 aus dem Land des Müllers Radsewsky abgetrennt und dem Schmied Ernst Schmidtchen für 100 Rubel verkauft. Es ist bekannt, dass hier 1844 das Wohnhaus von Schmidtchen war, das er verpfändete, um ein Darlehen für den Bau eines Wirtschaftsgebäudes aufzunehmen. 1846 erbte seine Witwe Amalia Schmidtchen. 1851 werden Amalia Schmidtchen und ihr Ehemann Otto Batchen als Eigentümer erwähnt. Als Batchen starb, heiratete Amalia 1870 das dritte Mal. Diesmal war es der Müllermeister Christoph Konrad Wilcke. Als die 85-jährige Amalia 1885 starb, erbte ihr Haus Wilcke, der sein Erbe in demselben Jahr der Jüdin Mahle Roloff in eine lebenslängliche Pacht vergab. Als Christoph Wilcke starb, erbte es Mahle Roloff und verkaufte es dann 1908 Schlaume Taube und Scheine Pese Taube geb. Roloff für 1.500 Rubel.

Heute gehört das Wohnhaus der Stadtverwaltung.

 

Das nächste Wohnhaus ist Kalwensche Straße 19.

1835 wurde es aus dem Land des Müllers Radsewsky abgetrennt. Wer der erste Käufer war, der es für 100 Rubel kaufte, ist uns nicht bekannt.

1837 kaufte es Witwe Hanna Kunder für 450 Rubel, dann 1840 Dorothea Schönbrunn für 370 Rubel, 1844 kaufte es Maurermeister Johann Thielhardt für 480 Rubel und 1850 Benjamin Fiedler für 400 Rubel. Das waren in  15 Jahren also fünf verschiedene Eigentümer! Ab 1852, nachdem es Schreinermeister Ludwig Ehlert für 400 Rubel erworben hatte, gehörte es der Familie fast 60 Jahre lang.

1863 hatte Ludwig Ehlert hier ein kleines Häuschen, das sein Sohn Herrmann  1871 erbte. Die nächsten Nachrichten: 1903 sieben Ehlerts erbten von Karl Ludwig (Louis) Ehlert. 1910 wurde Alice Wilhelmine Maria Pernitz geb. Ehlert als Eigentümerin registriert. Sie verkaufte sofort an Friedrich Bennson Bennson schenkte es 1913 dem Kaufmann und Stadtvorstand Theodor Albert Nikolai Tiede.

Tiede schrieb 1924, dass dieses Grundstück 1913 unbebaut war. In den Hauslisten der Stadt Hasenpoth von 1915 ist hier ein neues Haus eingetragen.

1/5 des Hauses kaufte 1922 Max Tiede und 1931 erbte es Lucia Tiede geb. Treugut.  

Die 4/5 von Teodor Tiede erbten 1934 seine Töchter Valija Strauta und Johanna Pron. Das 1/5 von Lucia Tiede erbten 1939 Elfrieda Natalia Agapitow geb. Treugut und Alfred Rudolf Treugut.

Heute gehört das Wohnhaus der Stadt.

 

Das erste Haus rechts ist die Kalwensche Straße 22.

Das erste Gebäude wurde hier zwischen 1797 und 1804 errichtet. Während der Seelenrevision 1811wohnte hier die Witwe des Ältermanns Johanna Schumacher mit ihrer Tochter Carolina. Im Haus wohnten auch der in Jakobstadt (Jēkabpils) registrierte zünftige Schreiner Friedrich Buiwid und sein in der Stadt Grobin (Grobņia) registrierter preußischer Geselle Johann Nikol.

1826 waren die Tochter der verstorbenen Johanna Schumacher, Carolina Nohrenberg und ihr Ehemann Johann Christoph Nohrenberg Eigentümer. Sie verpfändeten ihr Grundstück, um beim Direktor der Hasenpother Armenkasse Pfarrer Friedrich Wilhelm Bernhard Wolter (1787-1833) ein Darlehen in Höhe von 100 Silberrubel aufzunehmen.

1834 war Feldscher Carl Bamberg Eigentümer dieser Immobilie. Er selbst wohnte aber in der Kalwenschen Straße 11. 1833 verkaufte er sein Grundstück dem Hasenpothschen Oberhauptmann, Eigentümer der Güter Kruthen (Krūte) und Seemuppen (Ziemupe) Karl Baron Korff für 1.100 Rubel.

1852 kaufte Töpfermeister Christian Friedrich Kramer das Anwesen für 2.000 Rubel. Im Vertrag ist vermerkt, dass die Ausstattung des Badehauses ebenfalls verkauft wird.

1862 wurde die Immobilie versteigert. Noah Asaroff erwarb sie für 1.520 Rubel. Er hatte 1863 hier 2 hölzerne Wohnhäuser mit 12 Zimmern, in denen es 24 Bewohner gab.

1873 verkaufte Asaroff sein Eigentum dem Schuster Carl Friedrich Rauh für 1.150 Rubel, aber 1881 erwarb Asaroff zusammen mit seiner Ehefrau Minna Asaroff es für 1.478 Rubel erneut.

1879 war im Hause von Carl Friedrich Rauh die Schusterwerkstatt von Nikolai Rauh. Asaroff hatte in einem der beiden Häuser seinen Kolonialwarenladen.

1908 kaufte die Immobilie Kalwensche Straße 22 auf einer Auktion Friderika (Feige)  Zusmanoviča . Aber 1923 wurden die Eigentumsrechte ihrer Erben registriert.

In der ersten Hälfte der 1920er war hier der Kurzwarenhandel von M. Jakob.  

1926 kaufte Žanis Bērziņš diese Immobilie von Zusmanovičs für 3.400 Lat. Seine Ehefrau Matilde Bērziņa hatte hier ihr Lebensmittelgeschäft.

Wegen nicht getilgter Hypothek, wurde die Liegenschaft von Bērziņš 1931 versteigert. Eigentümer wurde die Lettische Hypothekenbank, die dafür 7.202 Lat bezahlte. 1932 schloss Vilis Rūdolfs Venšaus einen Kaufvertrag mit der Bank und zahlte 7.000 Lat. Venšaus öffnete in seinem Haus ein Lebensmittelgeschäft.

Heute ist es ein Wohnhaus der Stadt.

 

Das nächste Haus ist die heutige Kalwensche Straße 24. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte aber das Haus im Hof diese Hausnummer. Das Haus auf dem Foto war Nr. 26.

Dieses Grundstück bekam seine Grenzen 1862, als es von dem unbebauten Gartengelände Kalwensche Straße 22 abgetrennt wurde. Es wurde von Andreas Lüdke für 290 Rubel gekauft. Er verkaufte es ein Jahr später Heinrich Kunstmann für 350 Rubel. Von Kunstmann ging das Gartenstück für 200 Rubel an Hirsch Krüger über. Der baute hier ein Wohnhaus. Im Dezember 1878 wurde Hirsch Krüger erlaubt, in seinem Wohnhaus in der Bojenschen Straße einen Krug zu eröffnen.

1905 kaufte das Ehepaar Jānis und Anna Cīruļi dieses Grundstück für 475 Rubel und bauten hier ein neues Haus. Als sie es 1907 verkauften, bekamen sie dafür 1.700 Rubel. Die Käuferin war Fräulein Grieta Dzirkale, die 1914 schon Frau Grieta Šēnberga war und hier lange Jahre ihre Schneiderei hatte. Beachtenswert ist eine Werbung, die in der Zeitschrift „Aizputes Vēstnesis“ (Hasenpother Bote) vom 17. Oktober 1926 veröffentlicht war:

 

"Achtung!

Annahme von Bestellungen für Damen- und Kindergarderoben neuster Mode.
Herstellung von Plisseeerzeugnissen nach neuester Technik.
Lehrlinge können sich bewerben.

Spezialausbildung im Zeichnen von Schnittmustern, in der Schneider- und Zuschneide- Kunst.
Durch langjährige Praxis garantierte Qualität und Schönheit der Arbeit.
G. Šēnberga – Absolventin der Berliner Akademie."

 

1939 verkaufte "die Absolventin der Berliner Akademie" ihr Eigentum ihrem Ehemann Fricis Šēnbergs für 4.000 Lat.

 

zum Anfang der Straße zurückkehren

 

DIESES PROJEKT UNTERSTÜTZEN

Valsts Kultūrkapitāla fonds

 

HEIMATMUSEUM HASENPOTH

Skolas Str.1, Aizpute, Bezirk Aizpute, LV-3456
Telefon Telefon: 00 371 29623284
e-pasts Mail: aizpute.muzejs@gmail.com 
Web Internetadresse: www.aizputesmuzejs.lv

irk1 Rollstuhlgerechter Zugang

ÖFFNUNGSZEITEN:

01.10. - 30.04.  Werktags 09:00 - 17:00 Uhr
10:00 - 14:00 Uhr - jeden dritten Samstag des Monats


01.05. - 30.09. Werktags 09:00 - 17:00 Uhr

10:00 - 14:00 Samstags