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Atmodas Straße 31 in den 1930er Jahren

 

 

Amodas Nr. 31 in den 1930er Jahren
Amodas Straße 31 in den 1930er Jahren
Amodas Nr. 31 im Jahr 2014
Amodas Straße 31 im Jahr 2014

 

 

Um die Wende 18./19. Jh. befand sich hier das Eigentum von Johann Daniel Ewerts, dem Aktuar des Hasenpothschen Hauptmanns-Gerichts. Darin wohnte auch der Notar des Kreises Pilten von Heyking mit Familie und Bediensteten.

Ewerts starb 1826 und im Jahr 1831 erwarb Wilhelmine von Drachenfels dieses Anwesen für 3.500 Silberrubel auf einer Auktion.

Sie verkaufte es 1836 an Julia Baroness Osten-Sacken. Von ihr erwarb es Oberhauptmann (Landesbeamter) Julius Baron Seefeld (1802-1878) im Jahr 1852 für 4.850 Rubel.

Im Jahr 1841 gab es im Erdgeschoss dieses Gebäudes, das aus Feldsteinen erbaut und mit Pfannen gedeckt war, 4 zum Wohnen bestimmte Zimmer, 2 Läden, 2 große Keller und 2 Küchen. In der oberen - aus Holz konstruierten Etage - gab es 8 warme (vermutlich beheizbare) und 2 kalte Zimmer mit ,,englischer Küche“. Giebel und Mansarde waren in Fachwerktechnik ausgeführt. Dort befanden sich 5 warme und ein kaltes Zimmer mit einer großen Küche. Außerdem stand auf dem Grundstück eine Herberge aus Feldsteinen mit Ziegeldach, in der es 3 warme und ein kaltes Zimmer mit Küche gab. Weiter gehörten dazu ein hölzerner Pferdestall mit Ziegeldach, Wagenremise und Kornkammer, sowie auch ein Brennholzschuppen mit Schindeldach. Im etwa 2,5 Lofstellen großen Obst- und Gemüsegarten wuchsen mehr als 299 Obstbäume und dann gab es eine umzäunte Koppel von mehr als 1 Lofstelle.

1858 hatte Moses Bernitz, Kaufmann III. Gilde, für dieses Anwesen 6.000 Rubel zu bezahlen.

1863 gehörten ihm hier 2 Wohnhäuser, wo in 7 Zimmern 19 Personen wohnten. Vorwiegend waren es Juden. Weitere 14 Zimmer hatte Fräulein von Sacken bei Moses Bernitz gemietet.

In Anbetracht der Kenntnis, dass in diesen 14 Zimmern die 52-jährige ledige von Sacken und die 68-jährige ledige von Wettberg mit ihren zwei unverheirateten Dienstmädchen und der Köchin wohnten und andererseits die Information über dieses Gebäude vom selben Schulinspektor Köhler stammt, der 1850 als Bevollmächtigter der Krone das Gebäude der Kreisschule Johannis Straße 4 verkaufte, gibt es Grund zur Annahme, dass die Keisschule schon 1850, als das Haus in der Johannis Straße verkauft wurde, in das Haus Amodas Nr. 31 einziehen konnte. Doch es gibt keinen sicheren Nachweis dazu. Sicher ist nur, dass die 1886 gegründete Hasenpothsche Stadt- oder Kronsschule ihre Arbeit vor 1902 in der heutigen Atmodas Nr. 22 aufnahm. In diesem Haus befand sich auch die Wohnung des Schulinspektors Eduard Lapowitsch. Ab welchem Jahr die Schule hier eingerichtet war, ist nicht bekannt.

1878 erwarb der Kaufmann M. Damje dieses Gebäude für 5.100 Rubel. Er hatte hier ein Kurzwarengeschäft, das von Jankel Beitler geführt wurde. Ein weiteres Kurzwarengeschäft hatte Levin Zippert.

Es ist zu vermuten, dass Damje sein Haus gründlich renoviert hatte, denn, als er es 1881 Wilhelm Groth, dem Oberhofgerichts-Advokaten, verkaufte, bekam er dafür 8.000 Rubel. Doch schon ein Jahr später verkaufte Groth es und bekam vom Käufer, dem Lehrer Paul Kauschmann, 8.500 Rubel. Für genau die gleiche Summe kaufte es Wilhelm Groth, jetzt schon als Stadthaupt, 1886 vom Lehrer zurück.

1884 war hier der Kolonialwarenladen von Abraham Lewenthal und in den 1890ern Johann Wohlbergs „Stadtkrug“ und das Weinlager der Hasenpothschen Konsumgenossenschaft - wahrscheinlich in einem der Hofgebäude.

1903 war hier die Bäckerei von Robert Neumann.

Im ersten Weltkrieg beanspruchte die deutsche Lebensmittelbewirtschaftung 8 Räume und die Küche.

1926 wurden Groths Erbinnen als Eigentümer registriert. Von denen erwarb die Kommunalverwaltung im gleichen Jahr das Grundstück für 24.000 Lat, um das Kontor der regionalen Konsumgenossenschaft einzurichten.

1927 befanden sich im Haus 4 Läden: Hess Krupp, Ernests Šterns, Levi und Hunau.

Die Groths hatten den rechten Flügel ihres Hauses durch einen Anbau mit Verkaufsräumen und Veranda erweitern lassen. Spätestens seit 1927 war im Erdgeschoss der Fotosalon von Alfred Taube und im Obergeschoss eine Wohnung.

Am 2. Oktober 1929 entschied man auf der Sitzung der Kreisverwaltung: „einen Vertrag mit Taube über die Anmietung der Wohnung im ersten Stock bestehend aus 3 Zimmern, Küche und Veranda ab 1. Oktober 1929 für 6 Jahre zu schließen.“ Nach dem 15. Mai 1934 wurde der noch bestehende Mietvertrag mit Taube zum 1. Juni „aus organisatorischen Gründen“ gekündigt.

In den 1920er Jahren waren hier Kasriel Buchbinders und Motte Marcuses Kurzwarenhandlungen, Hirsch Krupps Schusterwerkstatt, der Alkoholverkauf von Miķeļis Krumbergs, das Geschäft mit Manufakturwaren von Ernests Šterns, an dessen Stelle trat später das Geschäft für Manufaktur-, Herren- und Damenbekleidung von David Levi, das hier auch noch in den 1930ern bestand.

In der zweiten Hälfte der 1930er waren hier Leontine Brežinskas Laden für Geschirr und Küchenartikel und Minna Reinholds Buch- und Schreibwarenhandlung, die später als Jēkabs Reinholds’ Polygrafie- und Schreibwarenhandlung registriert wurde.

Außer der Kreisverwaltung war auch eine Zeit lang der Stab des 6. Hasenpother Wachregiments in diesem Gebäude.

Am 21.Dezember 1937 wurden die Eigentumsrechte des Landesfonds bestätigt.

Aus der Abschrift eines geheimen Dokumentes vom 18. Oktober 1940, das von J. Virga, dem Sekretär der Hasenpother Stadtverwaltung unterzeichnet wurde, hat der „ltermann Ģ. Jansons dem Kommissaren der Kommunalwirtschaft der Lettischen SSR mitgeteit, dass die Hasenpother Abteilung der „LKP (Lettische Kommunistische Partei) das Haus der Liquidierungsstiftung der Landgemeindeverwaltung in Hasenpoth, in der Straße des 21. Juli 31 besetzt hat…“ , und zwar, in der heutigen Amodas iela 31.

Heute ist das Haus Eigentum der Stadt. Im Erdgeschoss befindet sich das Büro der Selbstverwaltung "Hasenpoths Gebäude" GmbH und im Obergeschoss sind Wohnungen.

Die nächsten beiden Häuser auf dem Foto gehören zur Mitauschen Straße.

 

 

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