Atmodas Straße 5
Das Haus Atmodas Nr.5 wurde Anfang des 19. Jh. gebaut. Damals wurde von dem Grundstück Atmodas Nr.7, auf dem der "Domkrug" stand, ein Teilstück abgetrennt, dem anfangs keine eigene (Kataster-) Bezeichnung zugeteilt wurde, weil es nicht der Jurisdiktion der Stadt unterlag.
Dieses Gebäude wurde "Amalienburg" oder "Schloß Amalija" genannt. Ihr juristischer Status war mit dem eines Majoratsgutes vergleichbar.
1814 war der Landrat und Literat Ulrich Heinrich Gustav von Schlippenbach Eigentümer der Amalienburg.
1821 aber wird der Gutsherr, Staatsrat und Landrat Karl Alexander von Korff erwähnt.
Der Familie Korff gehörte die Amalienburg bis 1879, als sie auf einer Auktion für 4.000 Rubel vom Herrn der Gutshöfe Appricken und Paddern, dem Kreismarschall Arthur Baron Osten-Sacken (seine Mutter war geborene von Korff) gekauft wurde. Nach seinem Tode 1912 erbte Ernst von der Osten-Sacken die Amalienburg.
1918 erbte Max von der Osten-Sacken sie von ihm. Von ihm kaufte die lettische Staatsbank das Haus für 18.000 Lat am 16. August 1924. Das Haus wurde zunächst saniert, weswegen die Hasenpother Abteilung der lettischen Staatsbank in den 5 Räumen des Gebäudes erst 1925 eröffnet wurde. 3 Räume nutzte die Steuerverwaltung des Kreises im Bankgebäude.
Das Grundstück der Amalienburg und demnach auch das der lettischen Staatsbank an der Atmodas Straße war relativ klein. Es bestand nur aus einem winzigen unbebauten Plätzchen vor dem Eingangsflügel. Der Rest des Grundstücks bis zur Straße gehörte der Stadt und wurde an Markttagen schon seit langem von den Markthändlern genutzt. In den 1920er Jahren war es zum sogenannten "Kleinen Markt" geworden, der auch Fischmarkt genannt wurde. Damit war die Bank natürlich nicht zufrieden. Im August 1925 bat die Hasenpother Abteilung der lettischen Staatsbank, "nach Möglichkeiten zu suchen, den Kleinen Markt, der auf dem kleinen Plätzchen an der Staatsbank stattfindet und auf dem an gewöhnlichen Markttagen erlaubt wird, Manufaktur-, Kurzwaren, Fisch und Brot zu verkaufen, an einen anderen Ort zu verlegen."
Als Antwort ließ die Stadt vom Bankgebäude über den als Markt genutzten Platz bis zur Straße einen Fußweg bauen (siehe auch Hasenpother Marktplatz).
Am 6. Mai 1935 beschloss die Stadtverwaltung einstimmig, das Plätzchen zwischen der Straße und dem Gebäude der Bank für 500 Lat zur Einrichtung eines Gartens zu verkaufen.
Heute ist das ein privates Wohnhaus.