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Atmodas Straße 40

 

Haus-Herzenberg (Šekuma Ercenberģis), Atmodas iela 40 und die Kalwensche Straße um 1940
Haus-Herzenberg (Šekuma Ercenberģis), Atmodas Straße 40
und die Kalwensche Straße um 1940
Haus-Herzenberg (Šekuma Ercenberģis), Atmodas iela 40 und die Kalwensche Straße im Jahr 2014
Haus-Herzenberg (Šekuma Ercenberģis), Atmodas Straße 40
und die Kalwensche Straße im Jahr 2014

 

Bevor wir uns der Kalwenschen Straße zuwenden, verweilen wir kurz an dem zweigeschossigen Haus (auf dem Foto rechts), dem letzten auf der rechten Seite an der Atmodas Straße. Es ist die Nr. 40.

Um die Jahrhundertwende 18/19. Jh. hatten das 1. Gebäude Kalwensche Straße 2 und das letzte Haus der Atmodas die gleiche Grundstücksbezeichnung. Es war Besitz des Schneidermeisters Ernst Friedrich Glaesky. Im Jahr der Seelenrevision 1811 wohnte hier der zünftige Schuhmachermeister Carl Ernst Gablonsky und es war sein Eigentum. Außerdem zählte man im Haus 6 Juden, 2 Preußen und 2 Deutsche. Nur Männer wurden gezählt, die Anzahl der Frauen wurde nicht erfasst.
1820 soll der preußische Staatsangehörige, Ältermann der Stadt und Müllermeister Friedrich Leopold Liedtke dieses Anwesen gekauft haben. Zur Zeit der Seelenrevision 1834 wohnten hier 13 Männer und 7 Frauen. Es soll darunter weder Juden noch Letten gegeben haben.

1847 erbte Barbara Charlotte Liedtke das Eigentum des Müllermeisters und schenkte es ihrem Adoptivsohn Johann Andreas Liedtke. 1863 nannte er an dieser Stelle schon zwei Grundstücke sein Eigentum. Das größere Haus und die Herberge standen in der Kalwensche Straße 2 und das zweite, kleinere Haus in der Atmodas Nr.40. Das erste sei ein gemauertes und das zweite ein hölzernes gewesen. Im selben Jahr erbte Amalia Benigna Liedtke beide Grundstücke.

1869 kaufte Abraham Apfelbaum beide Grundstücke für 3.600 Rubel. Im Jahr

1884 war seine Ehefrau Thekla Eigentümerin.

Aus dem Register der Hasenpothschen Kaufleute und Handwerker des Jahres 1884 ist abzuleiten, dass Atmodas Nr. 40 ein Wohnhaus gewesen ist, denn unter dieser Adresse anders als in der Kalwenschen Straße 2 (siehe Kalwensche Straße.) war nur der Metzger Moses Foß registriert.

Auch Ende des 19. Jh. waren die Apfelbaums Eigentümer beider Gebäude.

1899 kaufte das Hasenpothsche Stadthaupt Wilhelm Groth sie auf einer Auktion. Im Jahr 1903 teilte er das Grundstück und verkaufte Atmodas Nr. 40 für 900 Rubel dem Müller und Kaufmann der II. Gilde Christoph Neumann.

Das Haus Kalwensche Straße 2 hat er behalten.

Neumann hatte gerade seine alte Windmühle mit dem weitläufigen Grundstück in der Kalwenschen Straße an Gertrud Lindenberg verkauft und wollte hier ein Hotel eröffnen. Deshalb hat er das alte hölzerne Haus abgerissen und baute 1904 das zweistöckige (siehe Foto) Gebäude. Das Erdgeschoss ist gemauert, das obere Stockwerk ist aus Holz. Im Sommer desselben Jahres genehmigte die Stadtverwaltung Neumann, ein Hotel in seinem Hause zu eröffnen. Das war das Hotel «Курляндiя» oder ,,Kurzeme“ (Kurland) von Christoph Neumann und Johann Wiedner. Leider starb der 63-jährige Müller schon ein Jahr später. Er hinterließ seine trauernde Witwe mit vier unmündigen und sieben volljährigen Kindern, die zugleich mit anderem Besitz auch diese Immobilie erbten. Jetzt übernahm Kaufmann Wilhelm Schenk die Leitung und führte sein Hotel 2. Klasse im Hause Neumann bis zum Ersten Weltkrieg. In den Kriegsjahren war es dann das Hotel des Sohnes des verstorbenen Müllers Ernst Neumann. Es war ein Hotel mit Bier-, Wein-, Tee-, Kaffee- und Speiseangebot. In den Nachkriegsjahren bis zum Tode von Ernst Neumann im Jahr 1930 war das Hotel ,,Kurzeme“ ein Hotel 2. Klasse mit anfangs 8, später 4 Zimmern und einem Trakteur 2. Klasse.

1928 war in diesem Haus die Bäckerei des Hasenpothschen Arbeiterkooperativs.

Nach Ernst Neumanns Tod waren in Atmodas Nr. 40 für kurze Zeit Kristaps Pujens erster Gemischtwarenladen, dann W. Kannts Lebensmittelgeschäft, später das Büffet des Lettischen Vereins der Kriegsinvaliden. Da aber die Kriegsinvaliden Schwierigkeiten wegen der steuerlichen Behandlung sahen, verzichteten sie ab 1937 auf die Konzession für das Trakteur. Diese Konzession vergab die Stadtverwaltung an Schanno (Schlom Saalkind) Jude.

1936 war unter dieser Adresse der Ausspann von Anna Antiņa registriert.

Am 16. Januar 1937 öffnete die Hauptverwaltung der Eisenbahn in Atmodas Nr.  40 das Kontor des staatlichen Eisenbahn- und (Auto) Transports "Lattrans". Damit wollte die Bahn den Einwohnern und Händlern entgegen kommen. Sie richtete "einen direkten Verkehr" zwischen dem Bahnhof Kalwen und Hasenpoth zur Anlieferung und zum Abtransport der Waren.

Im Dezember 1938 wurde Anna-Ženija Antiņa als Alleinerbin der Atmodas Nr. 40 anerkannt.

Heute ist das Gebäude Eigentum der Stadt mit Schneiderwerkstatt im Erdgeschoss – und Wohnungen oben.

 

 

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